Ratgeber
Modernisierung, Sanierung, Innenausbau und vieles mehr
Dachfenster
Fenstertausch
Wir Menschen sind auf Licht und Wärme für unser Wohlbefinden und die Erhaltung der Wohngesundheit angewiesen – eine ausreichende Anzahl an Fenstern in ausgebauten Dachgeschossen ist essenziell. Da sie zur Außenhülle gehören, erfüllen sie wichtige wärmedämmende Aufgaben und müssen ausgetauscht werden, wenn sie nicht mehr den Ansprüchen der Zeit genügen. Meist trifft dies auf Dachfenster zu, die älter als 20 Jahre sind und das Entstehen von Wärmebrücken begünstigen.
Sind in Ihrem Haus ältere Exemplare ohne Wärmschutzverglasung verbaut, wird es Zeit für neue. Moderne Fenster weisen nur sehr wenig Wärmeverluste auf und sind – unter Berücksichtigung der Sonneneinstrahlung – teilweise sogar wärmer als die umgebende Wand. Um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden, dürfen die neuen Fenster deshalb nur in gedämmte Geschosse eingesetzt werden. Der Fenstertausch bietet sich somit vorrangig im Zuge einer Dachsanierung und -dämmung an.
Einbau von Dachfenstern
Damit ein Fenster ins Dach eingebaut werden kann, muss in der Regel der Dachsparrenabstand verändert werden. Bei einem zu breiten Abstand doppelt man die Sparren einfach auf oder zieht Wechsel- und Hilfssparren ein. Sind die Abstände zu schmal, müssen Sie die Sparren (teilweise) entfernen und neu einziehen. Holen Sie sich auf jeden Fall Unterstützung vom Profi, da fehlerhafte Ausführungen eine Instabilität des Hauses zur Folge haben können. Ein fachgerecht eingebautes Dachfenster sitzt immer möglichst weit außen. Die Anschlüsse vom Fensterrahmen an das übrige Bauteil müssen sauber ausgeführt sein, damit es nicht zu Wärmebrücken, Kondensatausfall und Schimmel kommt. Wichtig ist, dass die Dämmung luft- und dampfdicht an das Fenster angeschlossen wird. Gleiches gilt für die Fensterlaibung innen – auch sie muss gut gedämmt sein. Spezielle Dämmrahmen mit integrierter Dämmschicht schaffen Abhilfe.
Lichtflächenplanung
Für die optimale Tageslichtausbeute sollte im Vorfeld eine Lichtflächenplanung erfolgen. Wie viel Licht einfallen kann, hängt dabei von der Länge des Fensters und der Dachneigung ab. Umso steiler das Dach, umso größer der Lichteinfall und desto kürzer können Sie das Fenster auswählen. Als Faustregel gilt, dass die Fensterunterkante 90 cm über dem Boden und die Fensteroberkante ca. 200 cm über dem Boden sein sollte. In Abhängigkeit von der Dachneigung lässt sich daraus gut die nötige Fensterlänge errechnen. Die Fensterbreite wird hingegen anhand der Dachkonstruktion bestimmt – im Idealfall erfolgt der Einbau zwischen zwei Sparren. Ein Profi bemisst die Maße und sorgt dafür, dass Ihre Fenster perfekt passen.
Steildachfenster
Entscheiden Sie sich für den Ausbau Ihres Steildaches, sind Dachfenster ein absolutes Muss; erst durch sie wird das Geschoss wohnlich. Im Trend liegen aktuell vor allem große Flächen, die durch Panoramafenster oder nebeneinander gesetzten Dachfenstern realisiert werden. Mit ihnen maximieren Sie den Lichteinfall und schaffen weite, offene Räume, die zum Leben einladen. Je nach angedachtem Nutzungszweck können Sie außerdem aus unterschiedlichen Funktionen wählen. Denn neben der klassischen Kippfunktion können Fenster auch links oder rechtsseitig geöffnet werden, ein- oder mehrflügelig sein oder an einen Balkon erinnern. Stimmen die baulichen Voraussetzungen wie mitunter die Dachstatik, kann es mit dem Einbau auch schon losgehen.
Schwingfenster
Schwingfenster
Bei einem Schwingfenster ist der Flügel an der Mittelachse befestigt. Das bewirkt, dass Sie das Fenster in beide Richtungen – nach innen und außen – kippen können. Geöffnet wird das Dachfenster in der Regel durch Ziehen der Griffleiste. Diese ist meist an der oberen Kante angebracht, was den Vorteil hat, dass Sie den Platz unterhalb des Fensters für Möbel nutzen können.
Spricht man von einem Hoch-Schwingfenster, ist eine spezielle Art des Schwingfensters gemeint. Bei dieser Ausführung befindet sich der Drehpunkt im oberen Drittel, wodurch eine größere Öffnung im unteren Bereich des Fensters entsteht. So können Sie nicht nur ungehindert den Blick nach draußen genießen, sondern auch die durchs geöffnete Fenster entstehende Bewegungsfreiheit.
Klapp-Schwingfenster
Klapp-Schwingfenster
Wie das Schwingfenster, nur um eine Funktion reicher, ist das Klapp-Schwingfenster. Dieses kann auf der gesamten Höhe nach außen geklappt werden und beschert Ihnen einen fantastischen Ausblick. Der Griff ist am unteren Ende angebracht, weshalb der Zugang zum Fenster frei bleiben sollte. Möchten Sie die Fensterscheibe putzen, können Sie die Außenseite ganz einfach nach innen klappen.
Dachbalkonausstieg
Dachbalkonausstieg
Balkonausstiegsfenster ermöglichen Ihnen den direkten Ausstieg vom Dachgeschoss auf den Balkon. Die Fenster passen perfekt in Ihre Dachschrägen und lassen viel Tageslicht herein. Öffnen Sie beide Elemente, braucht es nur einen Schritt, um auf den Dachbalkon zu gelangen. Sie profitieren von zusätzlichem Raum für Ihre Ideen und können Ihre ausgefallenen Dachbalkonfenster je nach Wetter und Laune als Ausstieg oder reine Fensterfläche nutzen.
Panoramafenster
Panoramafenster
Das Maximum an weiter Sicht und hohem Lichteinfall erhalten Sie mit Panoramadachfenstern. Ihre Besonderheit sind extra breiten Maße, die die lückenlose Durchsicht ermöglichen. Für ein einfaches Öffnen und Schließen verfügen die Panorama-Dachfenster über einen elektrischen Schiebemechanismus.
Fassadenanschlussfenster
Fassadenanschlussfenster
Fassadenanschlussfenster ergeben eine Verbindung zwischen Dach und Fassade. Sie können allerdings nur umgesetzt werden, wenn das Dachgeschoss über einen Kniestock verfügt. Hierbei reicht die Wand, die senkrecht an das Dach angrenzt, noch ein Stück ins Dachgeschoss hinein und verleiht diesem mehr Raum nach oben. Mit Einbau des Fassadenanschlussfensters gelangt mehr Licht in den Raum und der Ausblick wird imposanter. Der Innenraum weitet sich optisch.
Zusatzelemente
Zusatzelemente
Zusatzelemente sorgen für einen höheren Lichteinfall im Raum, wenn es Gründe gibt, die gegen ein Panoramafenster sprechen. Durch die Fensterelemente können Dachfenster einfach nach unten verlängert werden, sodass die Räume noch heller wirken und auch Kinder oder sitzende Personen freie Sicht nach außen haben.
Zubehör
Für Dachfenster gibt es allerhand Zubehör und Systeme, die das Leben komfortabler machen. Ob es nun den Sicht-, Hitze- und Insektenschutz betrifft, die Verdunklung, smarte Steuerung oder Kindersicherung: Je nach Bauart und Format sind unterschiedliche Lösungen möglich. Diese sollten bereits in die Planung miteinbezogen werden. Damit Sie abwägen können, welches Zubehör oder System für Sie infrage kommt, stellen wir Ihnen eine Auswahl näher vor.
Flachdachfenster
Dachfenster sind nicht nur bei Steildächern möglich. Auch ein flaches oder nur sehr gering geneigtes Dach kann mit Fenstern ausgestattet werden. „Licht von oben“ lautet die Devise, und das gibt es nicht zu knapp. Entsprechend hell wird es in Ihren darunterliegenden Räumen, die optisch an Größe gewinnen. Da die Flachdachfenster in der Regel kaum oder nur mit Leiter zu erreichen sind, wird in der Regel ein ferngesteuerter Elektroantrieb genutzt.
Quadratische Dachfenster
Quadratische Dachfenster
Quadratische Dachfenster vereinen großzügigen Lichteinfall mit guten Wärmedämmwerten und attraktivem Design. Die Rahmen sind in unterschiedlichen Materialien und Farben erhältlich und halten robust der Witterung sowie hoher Last stand. Bei entsprechender Verglasung bleibt das Wohnklima selbst im Sommer angenehm. Für den ungetrübten Blick zum Himmel hat das Glas dazu oftmals selbstreinigende Eigenschaften.
Runde Dachfenster
Runde Dachfenster
Mit runden Dachfenstern wird es stylish auf Ihrem Dach und in Ihren Innenräumen. Durch den konzentrierten Lichteinfall setzen Sie tolle Akzente, und auch der architektonische Faktor hat seinen Reiz – das Flachdachfenster passt sich Ihrer Gebäudesituation perfekt an. Im Gegensatz zu anderen Fenstern kann der Großteil der runden Dachfenster allerdings nicht geöffnet werden.
Dachausstiege
Dachausstiege
Flachdächer haben einen großen Vorteil: Sie können hervorragend als Dachterrasse oder begrünter -garten genutzt werden. Damit Sie den Wohlfühlort auch erreichen, benötigen Sie einen Ausstieg, der den Wohnraum mit dem Dach verbindet. Spezielle Elemente erfüllen exakt diese Aufgabe und stellen eine Mischung aus Tür und Fenster dar. Die Öffnung wird durch einen Elektroantrieb zur Seite geschoben und schafft einen komfortablen Zugang zur Terrasse. Die Verglasung bringt zudem Tageslicht ins Innere.
Notausstiegsfenster
Der Gesetzgeber gibt vor, dass es neben einer Treppe einen weiteren Sicherheitsweg über das Dach geben muss. Mit einem Notausstiegsfenster gewährleisten Sie den gefahrenlosen Ausstieg auf das Dach und erfüllen mit den Mindestmaßen 90 x 120 cm alle gesetzlichen Anforderungen bezüglich eines zweiten Rettungsweges. Die Fenster können sowohl nach oben als auch zur Seite öffnend eingebaut werden. Ausschlaggebend ist die Neigung des Dachs.